Ein Karussell ist mehr als “hübsche Slides”. Es ist ein kleiner Funnel im Feed: Hook auf Slide 1, Nutzenbeweise in der Mitte, klare CTA am Ende. In diesem Leitfaden zeige ich dir, wie du innerhalb von sieben Tagen ein konvertierendes Karussell entwickelst, veröffentlichst und die ersten Anfragen von Wunschkund:innen einsammelst – ohne Ads, ohne Agentur.
Was LinkedIn-Karussells für B2B so stark macht
Karussell-Posts stoppen den Scroll, weil sie Bewegung erzeugen. Jede Slide ist eine „Mikro‑Seite“, auf der du Nutzen, Proof und CTA schrittweise aufbaust. Im B2B-Kontext ist das ideal, denn komplexe Angebote lassen sich in leicht verdauliche Häppchen gliedern. Gleichzeitig sammeln Karussells über Interaktionen wichtige Signale für den Algorithmus und verlängern die Verweildauer – beides boostet die Sichtbarkeit in relevanten Zielgruppen.
Zielbild: Ein 7‑Tage‑Plan statt Zufall
Das Ziel ist simpel: In einer Woche vom leeren Board zur messbaren Lead‑Quelle. Du arbeitest dazu in klaren, kleinen Sprints. So vermeidest du Perfektionismus und kommst schnell zu Ergebnissen, die du später optimierst.
Tag 1: Positionierung und Zielperson
Definiere das konkrete Problem, das dein Service in 14–30 Tagen löst. Wähle eine Zielperson, die du präzise adressierst, etwa „Leiterin Marketing im SaaS‑Startup, 20–60 Mitarbeiter“. Sammle O‑Töne aus Calls, Mails oder Kommentaren. Diese Phrasen bilden später die Hook und Zwischenüberschriften.
Tag 2: Angebot in 1 Satz und Versprechen
Formuliere deine Value Proposition in einem Satz: „Wir reduzieren eure SDR‑Ramp‑Up‑Zeit von 6 auf 3 Wochen – mit Playbooks und Enablement.“ Dieses Versprechen wird auf Slide 1 und Slide n‑1 wiederholt. Achte darauf, dass dein Satz konkret, messbar und risikoarm klingt.
Tag 3: Struktur und Slideskript
Skizziere 8–12 Slides. Bewährt hat sich: 1 Hook, 4–6 Kernpunkte mit Mini‑Proof, 1 Einwandbrecher, 1 CTA. Schreibe kurze Headlines (max. 7 Wörter), ein Nutzen‑Subline (1–2 Zeilen) und notiere passende Visual‑Hinweise. Denke an „Leserführung“: Jede Slide beantwortet nur eine Frage.
Tag 4: Visuals, Layout und Lesbarkeit
Arbeite mit großem Kontrast, viel Weißraum und klarer Typografie. Verzichte auf Stockfotos mit Gesichtern und Marken. Nutze Icons, Pfeile, simple Diagramme und akzentuierte Zahlen. Faustregel: 32–44 pt für Headlines, 20–24 pt für Text. Prüfe am Smartphone im Hochformat, ob alles ohne Zoom lesbar ist.
Tag 5: CTA, Lead‑Magnet und Friction‑freie Nachfrage
Definiere deine primäre Aktion: DM mit Keyword, Kommentar mit Stichwort oder Formular. Biete einen kleinen Lead‑Magneten an, der das Karussell vertieft (z. B. Checklist oder Mini‑Template). Verringere Reibung: „Schreibe ‘PLAYBOOK’ in die Kommentare, ich sende dir die Vorlage per DM.“
Tag 6: Veröffentlichung und Distribution
Poste an Tagen, an denen deine Zielpersonen online sind, und beobachte die ersten 60 Minuten. Antworte direkt auf Kommentare, stelle Rückfragen und halte die Konversation aktiv. Teile den Post in relevanten Gruppen oder über Kolleg:innen (ohne Engagement‑Pods). Repurposing: Mache aus 3 Slides einzelne Einzelposts für die Folgewoche.
Tag 7: Auswertung und Iteration
Bewerte Hook‑CTR (wie viele wischen weiter), Lese‑Tiefe (bis zur CTA‑Slide), Kommentare, DMs, gebuchte Calls. Passe die Hook, Reihenfolge der Slides und CTA‑Formulierung an. Notiere Lerneffekte in einem einfachen Sheet, das du vor jedem neuen Karussell checkst.
Das Kernrezept für dein erstes „linkedin carousel leads“-Karussell
Ein starkes Karussell steht und fällt mit drei Bausteinen: eine spitze Hook, glaubwürdiger Proof, reibungsfreie CTA. Setze die Keyword‑Variante „linkedin carousel leads“ dezent in Headline, Alt‑Text des Titelbilds und im Copy‑Text ein, ohne Keyword‑Stuffing. Schreibe in der Kundensprache, nicht im Fachjargon. Zahlen schlagen Adjektive.
Hook‑Formeln, die im B2B‑Feed auffallen
Die Slide‑1‑Headline braucht Klarheit, nicht Wortspiele. Drei funktionierende Muster sind:
- „In 7 Tagen zu [Ergebnis] – ohne [Einwand]“
- „Wir haben [Kennzahl] in [Zeitraum] erreicht – so geht’s“
- „Die 5 größten Fehler bei [Aufgabe] – und die Fixes“
Proof, der Vertrauen aufbaut
Belege Nutzen knapp und nachvollziehbar. Nutze Mini‑Cases, anonymisierte Zahlen, Vorher/Nachher‑Metriken und Screens mit Dummy‑Daten. Jede Zahl braucht Kontext: „+34 % Response‑Rate in 21 Tagen (N=280 kalte DMs, gleiche Zielgruppe).“ Ein einziger, sauber formulierter Case schlägt fünf vage Aussagen.
CTA, die Leads nicht verschreckt
Deine CTA soll natürlich und dialogorientiert klingen: „Schreib ‘PLAYBOOK’, wenn du unsere 3 Sequenzen testen willst.“ Vermeide harte Verkaufsfloskeln. Binde Social Proof schlank ein: „Bereits 57 Teams nutzen das Template.“ Wichtig: Ein CTA pro Karussell.
7‑Slides‑Blueprint zum Kopieren
- Slide 1: Ergebnis + Zeitraum + Einwandbrecher
- Slide 2: Problem und Kosten des Nicht‑Tuns
- Slide 3: Lösung in 3 Schritten
- Slide 4: Mini‑Case mit Kennzahl
- Slide 5: Einwand und Gegenbeweis
- Slide 6: Quick‑Start‑Tipps
- Slide 7: CTA mit Keyword‑Trigger
Copy‑Guidelines für „lesen ohne Zoomen“
Verwende kurze Sätze und aktivierende Verben. Setze Zwischenüberschriften auf jeder Slide. Beschränke dich auf eine Kernaussage pro Folie. Denk an „sprechende Zahlen“: „12 Termine in 14 Tagen“ wirkt stärker als „mehr Termine“. Entferne Schmuckwörter. Lies die Texte laut vor – holprige Stellen musst du kürzen.
Design ohne Designer: pragmatischer Workflow
Erstelle ein Karussell‑Master mit 3–4 wiederkehrenden Layouts und konsistenten Abständen. Nutze eine Akzentfarbe für Zahlen/CTAs, sonst monochrom. Speichere Textstile (H1, H2, Body) und Komponenten (Header, Footer, CTA‑Bar). So baust du in 30 Minuten neue Karussells, die trotzdem „aus einem Guss“ wirken.
Messung: Welche Zahlen wirklich zählen
Betrachte Metriken entlang des Mini‑Funnels: Impressionen → Swipe‑Rate → Kommentare/DMs → gebuchte Gespräche → Angebote. Die Plattform‑Metrik „Reaktionen“ ist nett, aber nicht das Ziel. Entscheidend ist, ob 1–2 konkrete Anfragen pro Karussell entstehen. Setze dir wöchentliche Minimalziele und iteriere daran.
Distribution ohne Fremdscham
Bitte 3–5 passende Kontakte um inhaltliches Feedback. Antworte auf jeden Kommentar mit einer Frage, um den Thread zu verlängern. Nutze inhaltliche Hashtags sparsam und beschreibe das Thema auf Deutsch und Englisch, wenn deine Zielgruppe international arbeitet. Kürze die Begleit‑Copy auf 2–4 Sätze – der Star ist das Karussell.
Häufige Fehler – und schnelle Fixes
- Zu viel Text pro Slide: Halbiere den Text und erhöhe den Zeilenabstand.
- Unklare Zielperson: Schreibe die Jobbezeichnung groß in den Header der Hook‑Slide.
- CTA ohne Reibungsvermeidung: Ersetze „Buche jetzt“ durch „Schreib ‘DEMO’ für den Ablaufplan“.
Mini‑Funnel: Vom Kommentar zur Qualifizierung
Wenn die ersten Kommentare/DMs eintreffen, antworte binnen 24 Stunden. Sende den angekündigten Lead‑Magneten und stelle eine einzige Qualifizierungsfrage, die zum nächsten Schritt führt: „Welches CRM nutzt ihr?“ oder „Wie viele SDRs onboardet ihr pro Quartal?“ Dann lenkst du Richtung 15‑Minuten‑Call. Kurz, freundlich, hilfreich.
Umsetzung in 7 Tagen – Checkliste
- Tag 1–2: Positionierung, Zielperson, Versprechen schärfen
- Tag 3–4: Slideskript, Layout, Lesbarkeit testen
- Tag 5–7: CTA festzurren, posten, antworten, messen, iterieren
Fazit: Leads in Tagen, Vertrauen in Wochen
Karussells bringen Struktur in deine Botschaft und packen komplexe Leistungen in ein snackbares Format. Mit einer klaren Hook, messbarem Proof und einer friktionsarmen CTA kannst du in sieben Tagen erste B2B‑Leads gewinnen – und mit jedem Karussell besser werden. Starte heute mit einem kleinen, ehrlichen Ergebnisversprechen und sammle Feedback im echten Markt.